1974 wurde die erste MERKUR SPIELOTHEK in Delmenhorst eröffnet. Die „Erfindung“ der modernen Spielstätte in Form der „MERKUR SPIELOTHEK“ durch Unternehmensgründer Paul Gauselmann war ein wichtiger Meilenstein seines unternehmerischen Erfolges. Die erste „Spielo“ befand sich in der Langen Straße 4-6 in Delmenhorst.
Orangefarbene Deckenringe, Lichtbänder und braune Sisalwandverkleidungen prägten das Interieur der ersten Filialen; bei der Außendarstellung wurde auf dreifarbige Streifen gesetzt.
1976 kam die MERKUR Sonne hinzu, die Paul Gauselmanns langjähriger Freund Werner Ganteföhr als Glückssymbol für das Unternehmen entwarf.
Von Anfang an wurde bei den Filialen auf eine einheitliche Innen- und Außengestaltung gesetzt, um einen möglichst hohen Wiedererkennungswert zu schaffen.
Star-Faktor: Zu vielen Neueröffnungen von MERKUR SPIELOTHEK-Filialen gratulierten auch Prominente. Mit dabei waren unter anderem Moderator Jürgen von der Lippe, Sänger Ted Herold, die Schauspieler Heinz Eckner und Volker Lechtenbrink sowie Moderator Carlo von Tiedemann.
Das Unternehmen investierte wie kein anderes in der Branche in seine Geräte und bot den Kunden damit immer die neuesten Produkte an.
Unterhaltungsgeräte (UHG) waren am Anfang besonders beliebt bei den Kunden. Konsolen für Videospiele gab es noch nicht für den privaten Gebrauch. Sie erfreuten sich in den Spielstätten deswegen ebenso großer Beliebtheit wie Flipperautomaten und Fahrsimulatoren.
Im Dezember 1976 erhielt der Merkur B , das erste von Paul Gauselmann entwickelte Geldspielgerät, die Zulassung der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB). 1977 kam es zur bundesweiten Einführung des Gerätes. Es brachte auf Anhieb viel mehr Spielfreude und doppelte Kassen. 1978 kam dann der „Merkur Capri“ auf den Markt. Geldspielgeräte waren zu dieser Zeit Walzengeräte und boten pro Automat ein Spiel. Dessen Austausch ging daher anfangs auch immer mit dem Auswechseln des kompletten Gerätes einher. Die Tochterfirma „Stella“ wurde gegründet, mit der das Geldspielgerät „Venus“ auf den Markt gebracht wurde. Der Automat war besonders erfolgreich und wurde später als „Venus Multi“ und „Venus Multi Multi“ weiterentwickelt.
Mit dem Geldspielgerät „ Komet “, das über eine Risikoleiter verfügte, landete das Unternehmen einen weiteren großen Erfolg. 1983 war der „ Merkur Disc “, ein Scheibengerät, ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung der Geldspielgeräte aus dem Hause Gauselmann. Ab 1983 stagnierte der Videoboom, das Interesse an Geldspielgeräten nahm hingegen zu. Beim Unterhaltungsgerät „TV Ideal“ für Videospiele mussten erstmals nur die Platinen gewechselt werden – das Gehäuse konnte in der Filiale verbleiben.