Historie_Spielhalle-70er Jahre

50 Jahre MERKUR Casino: 1974-1983

Blicke mit uns zurück auf 50 Jahre Freude am Spiel.

ca. 4 Min.
50 Jahre MERKUR Casino: 1974-1983

Das erste Jahrzehnt

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„Als die Idee der Spielothek entstand, da gab es noch besonders häufig die einfachen, oft sogar primitiven Hallen, billig eingerichtet und meist mit Geräten „von gestern“. Damit waren keine neuen Freunde für das Münzspiel zu gewinnen! Was also lag näher, als ein Gegenstück zu eröffnen, eine attraktive große Spielstätte, ausgestattet mit Teppichböden und mit einer abgehängten Decke, mit viel Glas und Spiegeln, gedämpftem Licht und einem wohltuend niedrigen Geräuschpegel. Und hier hinein kamen die neuesten, die aktuellsten Spiel- und Unterhaltungsgeräte aus aller Welt. Meine Idee der MERKUR SPIELOTHEK war geboren!“


Paul Gauselmann


Spielstätten und Ambiente

1974 wurde die erste MERKUR SPIELOTHEK in Delmenhorst eröffnet. Die „Erfindung“ der modernen Spielstätte in Form der „MERKUR SPIELOTHEK“ durch Unternehmensgründer Paul Gauselmann war ein wichtiger Meilenstein seines unternehmerischen Erfolges. Die erste „Spielo“ befand sich in der Langen Straße 4-6 in Delmenhorst.

Orangefarbene Deckenringe, Lichtbänder und braune Sisalwandverkleidungen prägten das Interieur der ersten Filialen; bei der Außendarstellung wurde auf dreifarbige Streifen gesetzt.
1976 kam die MERKUR Sonne hinzu, die Paul Gauselmanns langjähriger Freund Werner Ganteföhr als Glückssymbol für das Unternehmen entwarf.

Von Anfang an wurde bei den Filialen auf eine einheitliche Innen- und Außengestaltung gesetzt, um einen möglichst hohen Wiedererkennungswert zu schaffen.

Star-Faktor: Zu vielen Neueröffnungen von MERKUR SPIELOTHEK-Filialen gratulierten auch Prominente. Mit dabei waren unter anderem Moderator Jürgen von der Lippe, Sänger Ted Herold, die Schauspieler Heinz Eckner und Volker Lechtenbrink sowie Moderator Carlo von Tiedemann.

Die MERKUR SPIELOTHEK

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Flipper, Billard und Kicker begeisterten die Gäste.

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Mitarbeiter und Service

„Aufsicht“ wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anfangs in den Filialen genannt. Der Begriff leitete sich aus der Aufsichtskabine ab, die erhöht auf einem Podest zentral in der Filiale platziert war.
1982 wurden die ersten Filialleitungen eingesetzt. Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Gebietsleiter für die Abläufe in den Filialen verantwortlich. Sie betreuten bis zu 15 Spielstätten.

Schwarze Hose, ein weißes Hemd oder eine weiße Bluse und orangefarbene Weste: So sah die Dienstkleidung in den 1970er Jahren aus, die aber für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht bindend war.

Den Servicegedanken baute MERKUR SPIELOTHEK in den Jahrzehnten immer weiter aus. Kaffee wurde den Gästen bereits in den ersten Spielotheken serviert – jedoch noch in Plastikbechern.

Spielgeräte 1974-1983

Das Unternehmen investierte wie kein anderes in der Branche in seine Geräte und bot den Kunden damit immer die neuesten Produkte an.
Unterhaltungsgeräte (UHG) waren am Anfang besonders beliebt bei den Kunden. Konsolen für Videospiele gab es noch nicht für den privaten Gebrauch. Sie erfreuten sich in den Spielstätten deswegen ebenso großer Beliebtheit wie Flipperautomaten und Fahrsimulatoren.

Im Dezember 1976 erhielt der Merkur B , das erste von Paul Gauselmann entwickelte Geldspielgerät, die Zulassung der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB). 1977 kam es zur bundesweiten Einführung des Gerätes. Es brachte auf Anhieb viel mehr Spielfreude und doppelte Kassen. 1978 kam dann der „Merkur Capri“ auf den Markt. Geldspielgeräte waren zu dieser Zeit Walzengeräte und boten pro Automat ein Spiel. Dessen Austausch ging daher anfangs auch immer mit dem Auswechseln des kompletten Gerätes einher. Die Tochterfirma „Stella“ wurde gegründet, mit der das Geldspielgerät „Venus“ auf den Markt gebracht wurde. Der Automat war besonders erfolgreich und wurde später als „Venus Multi“ und „Venus Multi Multi“ weiterentwickelt.

Mit dem Geldspielgerät „ Komet “, das über eine Risikoleiter verfügte, landete das Unternehmen einen weiteren großen Erfolg. 1983 war der „ Merkur Disc “, ein Scheibengerät, ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung der Geldspielgeräte aus dem Hause Gauselmann. Ab 1983 stagnierte der Videoboom, das Interesse an Geldspielgeräten nahm hingegen zu. Beim Unterhaltungsgerät „TV Ideal“ für Videospiele mussten erstmals nur die Platinen gewechselt werden – das Gehäuse konnte in der Filiale verbleiben.

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1/3 MERKUR B (1977)

MERKUR_KOMET_Hochformat

2/3 MERKUR Komet (1981)

MERKUR_Disc_Freisteller

3/3 MERKUR Disc (1983)

Did you know?

  • Der „Merkur B“ erhält seinen Namen, weil er im Jahr des Merkur auf den Markt kommt.
  • Der überwiegende Teil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der in diesem Jahrzehnt bei Spielothek arbeitet, ist männlich.
  • Kleingeld erwünscht: Anfangs können Geldspielgeräte keine Scheine annehmen. Dies ändert sich erst Anfang der 2000er Jahre.
  • MERKUR SPIELOTHEKEN haben im Durchschnitt 17-18 Stunden geöffnet. Die gängigen Öffnungszeiten sind von 8 bis 1 Uhr.
  • Flipper kommen bei den Gästen besonders gut an. Um die Filialen mit den beliebten Unterhaltungsgeräten zu beliefern, werden oftmals gleich mehrere Container auf eigenen Lastkraftwagen durch ganz Deutschland transportiert.
  • Festgelegt: 1976 wird das 30-Pfennig-Spiel eingeführt, höhere Einsätze sind nicht erlaubt.
  • Zukunftsweisend: Zwischen 1982 und 1983 wird das erste EDV-System bei Spielothek eingesetzt. Mit dem IBM 5280 kann die Statistik-Abteilung von nun an Daten elektronisch erfassen und auswerten, Lochkarten und Rechenmaschinen werden überflüssig.

Spielhalle_History

Damals waren mehr Unterhaltungsgeräte in den Spielotheken aufgestellt als Geldspielgeräte.

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