Seit 2012 aus der MERKUR GROUP nicht mehr wegzudenken: das Expert Panel, das den Bereich Group Responsible Gaming unterstützt. Mehr dazu im Interview mit Jan Kowala!
Was genau ist das Expert Panel?
Jan Kowala: Das Expert Panel ist eine im Jahr 2012 eingerichtete Zusammenkunft von externen Fachleuten aus Soziologie, Psychotherapie, Forschung und Wissenschaft. Wichtig ist: Es handelt sich hauptsächlich um externe Spezialisten mit sehr unterschiedlichen Hintergründen – aus der Schweiz, den Niederlanden und Deutschland. Ergänzend sind natürlich auch Experten aus verschiedenen Fachgebieten von der MERKUR GROUP dabei.
Und welche Funktion erfüllt dieses Panel?
Jan Kowala: Das Expert Panel dient uns als Sparringspartner für alle Fragen rund um Responsible Gaming. Wir bringen dort Themen ein, bei denen wir eine zusätzliche Perspektive brauchen oder holen uns Einschätzungen zu bestehenden Maßnahmen. Die Experten liefern uns Impulse, Kritik und Anregungen. Alles mit dem Ziel, unser Handeln zu verbessern.
Wie laufen solche Treffen eigentlich konkret ab?
Jan Kowala: Wir treffen uns in der Regel dreimal pro Jahr, meist für zwei Tage in Düsseldorf. Dort gibt es einen klar strukturierten Ablauf: Begrüßung und ggf. Vorstellungsrunde, Updates aus der MERKUR GROUP (z. B. neue Projekte), politische und regulatorische Updates durch Public Affairs, wissenschaftliche Updates durch unsere internen Experten und dann die Diskussion eines Kernthemas oder eines Arbeitsauftrags. Die Treffen sind fachlich dicht, aber durch die langjährige Zusammenarbeit auch in einer offenen, konstruktiven Atmosphäre geprägt. Am Ende dokumentiere ich alle Ergebnisse, um sie in unsere tägliche Arbeit zu übertragen.
Wie wichtig ist es für die Arbeit der MERKUR GROUP?
Jan Kowala: Enorm wichtig. Ich beschäftige mich seit über 13 Jahren mit Responsible Gaming. Das bedeutet, ich habe viel Erfahrung, entwickle aber zwangsläufig auch eine gewisse Betriebsblindheit. Das Panel hilft uns, aus dieser „Bubble“ auszubrechen. Die externen Stimmen eröffnen neue Blickwinkel, spiegeln uns kritisch und bringen ihre eigenen, jahrzehntelangen Erfahrungen ein. So entstehen für uns wertvolle Erkenntnisse und Klarheit.
Wer sind die Mitglieder des Expert Panels?
Jan Kowala: Da haben wir einmal Jörg Häfeli aus der Schweiz: Er war Projektleiter und Professor am Institut Sozialmanagement und Sozialpolitik an der Hochschule Luzern. Er hat in der Schweiz die ersten Sozialkonzepte für Spielbanken entwickelt und war Pionier auf diesem Gebiet. Er hat nicht nur Erfahrung im Bereich Prävention für den Glücksspielbereich, sondern auch im Profi-Fußball. Dann ist auch Dr. Wolfgang Kursawe dabei. Er leitete über 18 Jahre die Fachstelle Glücksspielstörung bei der Drogenhilfe Köln und hat mehr als 1.000 Therapien mit Betroffenen einer Glücksspielstörung durchgeführt. Sein Wissen hilft uns zu verstehen, ob unsere Maßnahmen praktisch wirksam und für Betroffene überhaupt wahrnehmbar sind. Aus der externen Riege zu guter Letzt: Pieter Remmers. Ein „Allrounder“ und Veteran im Bereich Responsible Gaming: Veranstalter einer der größten internationalen Responsible-Gaming-Konferenzen, Betreiber einer nationalen Helpline und weltweit tätig als Zertifizierer von Glücksspielunternehmen. Er bringt ein globales Netzwerk und enorme Erfahrung im Bereich Responsible Gaming ein. Dazu kommen dann unsere internen Experten der MERKUR GROUP – u. a. ein wissenschaftlicher Mitarbeiter, der uns über internationale Studien zu Glücksspiel, psychischen Störungen und generelle wissenschaftliche Entwicklungen auf dem Laufenden hält. Außerdem bringen Kollegen aus Public Affairs politische und regulatorische Updates ein.
Können Sie ein konkretes Beispiel nennen, wie das Panel in der Praxis hilft?
Jan Kowala: Ein gutes Beispiel ist die Einführung des Glücksspielstaatsvertrags 2021. Mit der Legalisierung von Online-Glücksspiel und Sportwetten brauchten wir neue Sozialkonzepte. Wir haben eine einheitliche Struktur für alle Spielformen entwickelt, diese aber bewusst dem Expert Panel vorgelegt. Die externen Fachleute haben unsere Ideen überprüft: Ist das verständlich? Ist es sinnvoll? Fehlt etwas? Durch ihre Impulse konnten wir das Konzept optimieren. Am Ende entstand ein Maßnahmenpaket, das inhaltlich stimmig und praxisnah war.
Was ist der größte Mehrwert des Panels?
Jan Kowala: Ganz klar: der Perspektivwechsel. Die Experten sind nah an den Themen, aber fern genug von unserem Unternehmensalltag, um unvoreingenommen zu hinterfragen. Wir bekommen den Spiegel vorgehalten, neue Blickwinkel aufgezeigt und Impulse, die uns helfen, Responsible Gaming weiterzuentwickeln – und zwar nicht nur für uns, sondern für die gesamte Branche.
Vielen Dank!