Um Spiellust zu bewahren und Spielfrust zu vermeiden, ist verantwortungsbewusstes Spielen unerlässlich. Dies bedeutet, selbstbestimmt und ohne äußere Einflüsse zu spielen, während man sich zugleich seiner eigenen Spielgewohnheiten bewusst bleibt und die Risiken exzessiven Spielens im Blick behält. Wer seine Risikokompetenz im Umgang mit Glücksspielen stärkt, schafft eine solide Grundlage, um mögliche Spielproblematiken frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig entgegenzuwirken.
Die folgenden zwölf Grundsätze können dir als Leitfaden für einen verantwortungsvollen Umgang mit Glücksspielen dienen, damit Spielen Spaß macht!
Spielen soll Freude bereiten, das gilt auch für Glücksspiele. Sie bieten dir kurzzeitig spannende Unterhaltung, sind jedoch keine zuverlässige Einkommensquelle und keinesfalls ein Ersatz für eine geregelte Erwerbstätigkeit. Wenn aus dem Spielspaß Ernst wird, ist es an der Zeit, aufzuhören.
Glücksspiele basieren auf Zufall – das solltest du dir stets vor Augen halten. Spielglück lässt sich nicht erzwingen, da es nicht auf dein Können ankommt. Daher kann man den Spielverlauf auch nicht beeinflussen. Ein realistischer Blick auf das Wesen des Glücksspiels ist entscheidend, um problematischem Spielverhalten vorzubeugen.
Wer finanzielle Schwierigkeiten hat und dringend Geld braucht, ist beim Glücksspiel falsch aufgehoben. Glücksspiel beruht auf reinem Zufall, der nicht vorhersehbar oder berechenbar ist. Gewinne können weder geplant noch garantiert werden. Wer versucht, mit Glücksspiel Geld zu verdienen, riskiert, den realistischen Blick auf die Natur des Spiels zu verlieren und spielt nicht mehr zum Spaß!
Der besondere Reiz des Glücksspiels liegt im Spiel mit und um Geld. Ähnlich wie beim Skat wäre der Spaß ohne Geldeinsatz nur halb so groß. Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass man auch Geld verlieren kann – und was verloren ist, ist verloren. Die möglichen Folgen eines Einsatzverlustes sollten immer berücksichtigt werden. Um Verluste zu begrenzen, ist es daher ratsam, sich im Voraus ein persönliches Limit für die eigenen Spielausgaben zu setzen – und dieses strikt einzuhalten. Wer sein Limit erreicht hat, sollte das Spiel beenden und nach Hause gehen.
Spieler, die glauben, verlorenes Geld durch höhere Einsätze oder häufigeres Spielen zurückgewinnen zu können, unterliegen einem gefährlichen Irrtum. Die Wahrscheinlichkeit eines Verlustes bleibt unverändert, unabhängig davon, wie oft oder wie viel man spielt. Das ist die unveränderliche Natur des Zufalls. Wer dennoch versucht, den Zufall zu überlisten, riskiert, noch größere Verluste anzuhäufen. Daher ist es wichtig, sich ein Verlustlimit zu setzen, das den eigenen finanziellen Möglichkeiten entspricht und dieses konsequent einzuhalten.
Miete, Versicherungen, Lebensmittel – alle müssen wir unser verfügbares Einkommen sorgfältig einteilen. Zusätzlich haben wir Wünsche, für die wir sparen, wie den nächsten Urlaub, ein neues Fahrrad oder Konzerttickets. Um sicherzustellen, dass finanzielle Verpflichtungen und persönliche Ziele nicht beeinträchtigt werden, ist es wichtig, beim Glücksspiel nur Geld zu verwenden, das nicht anderweitig verplant ist. Nur so bleibt das Spiel ein unbeschwertes Freizeitvergnügen, das keine negativen Auswirkungen auf andere Lebensbereiche hat.
Um Schulden zu vermeiden und die eigene finanzielle Stabilität nicht zu gefährden, ist es wichtig, ausschließlich mit eigenem Geld zu spielen und niemals mit geliehenem Geld. Schulden verwandeln das Vergnügen in ernsthafte Probleme, und der Spielspaß geht verloren.
Ein Besuch in der Spielbank oder der Spielhalle verspricht Spannung und eine willkommene Pause vom hektischen Alltag. Doch das wahre Leben spielt sich woanders ab: bei Familie und Freunden, am Arbeitsplatz, beim Sport oder anderen Hobbys. Nur wer fest im Leben steht, kann die kurze Auszeit in der Spielbank oder der Spielhalle unbeschwert genießen.
Wer ständig spielt, verliert den Reiz des Besonderen. Um den Zauber eines Spiels zu bewahren, sollten Häufigkeit und Dauer im Voraus festgelegt werden. Schließlich würde auch der Karneval seinen Charme verlieren, wenn er das ganze Jahr über stattfände, oder der Fußball, wenn die Lieblingsmannschaft jeden Tag kicken würde.
Wer Sport treibt, kennt das intensive Glücksgefühl während und nach einer anstrengenden Trainingseinheit. Doch ebenso wichtig sind die Pausen danach, um dem Körper Zeit zur Regeneration zu geben. Auch beim Glücksspiel gilt: Durchgehender Nervenkitzel ist ungesund. Auf Anspannung sollte Entspannung folgen, um Abstand zum Spiel zu gewinnen, in den Alltag zurückzukehren und eine gesunde Vorfreude auf das nächste Spiel zu entwickeln.
Wer spielt, sollte einen klaren Kopf bewahren, um realistisch auf das Spiel zu blicken. Rauschzustände trüben Vernunft und Urteilsvermögen. Entscheidungen, die in solchen Zuständen getroffen werden, werden später oft bereut und können nicht rückgängig gemacht werden. Daher sollte klar sein: Übermäßiger Alkoholkonsum, Medikamente und Drogen sind nicht mit Spielspaß und verantwortungsvollem Spiel vereinbar.
Wenn Spielen mehr Stress als Spaß bedeutet, weil du zu viel Zeit oder Geld investierst, ist es Zeit, Hilfe zu holen. Du bist nicht allein! Kostenlose Unterstützung findest du bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ( BZgA ) unter 0800 1372700 . Dort oder bei lokalen Beratungsstellen erhältst du Rat, ganz egal, ob es um dein eigenes Spielverhalten oder das einer nahestehenden Person geht. Hilfe zu suchen, ist ein wichtiger Schritt.