Die Geschichte des Glücksspiels reicht so weit zurück, dass sich nicht genau sagen lässt, wann genau die ersten Glücksspiele gespielt wurden.
Die Anfänge könnten bereits 3.000 Jahre vor Christus gemacht worden sein: Damals handelte es sich vermutlich um eine Art Würfelspiel, das aus Elfenbein hergestellt wurde. Hinweise darauf wurden im alten China und in Mesopotamien gefunden.
In der römischen Antike verbreiteten sich Würfelspiele in allen Bevölkerungsschichten – obwohl sie dort verboten waren und teilweise sehr harte Strafen drohten. Wer erwischt wurde, musste beispielsweise um sein Haus bangen. Nur während der Saturnalien, einem Fest zu Ehren des Gottes der Aussaat namens Saturn, war das Würfeln offiziell gestattet.
Im 16. Jahrhundert fanden Lotteriespiele ihren Weg nach Europa und gewannen zügig an Beliebtheit. Im Gegensatz zu anderen Glücksspielen wurden Lotterien weniger kritisch betrachtet und sogar von der Kirche akzeptiert. Ein Beispiel dafür ist eine Lotterie, die von Papst Clemens XII persönlich im Jahr 1735 in Rom eingeführt wurde.
17. Jahrhundert – Die Zeit des klassischen Spiels
Im 17. Jahrhundert nahm das klassische Spiel Fahrt auf. Die Ursprünge von Poker werden auf dieses Jahrhundert zurückgeführt, etwa zeitgleich wurde das Roulette-Spiel von dem Franzosen Blaise Pascal entwickelt.
Ebenfalls im 17. Jahrhundert entstanden in Italien die ersten Casinos und Spielbanken. Das älteste bekannte Casino soll 1638 im Palazzo Vendramin-Calergi in Venedig seine Türen geöffnet haben. Von dort aus breiteten sich Casinos langsam über Europa aus. Deutschlands erstes Casino entstand im Jahr 1720 in Bad Ems . Heute ist MERKUR an der geschichtsträchtigen Spielbank zu 33% beteiligt, die 2021 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt wurde.
1824 wurde in Aachen ebenfalls ein Glücksspielhaus eröffnet. Noch heute gibt es in der Stadt eine Spielbank – die MERKUR SPIELBANK ist im Tivoli zuhause, einem der bekanntesten Fußballstadien Deutschlands.
Während des 17. Jahrhunderts wurden Glücksspiele so beliebt, dass sie erstmals wissenschaftlich untersucht wurden. Blaise Pascal und Pierre de Fermat legten 1654 mit ihren Überlegungen die Grundlage für die Wahrscheinlichkeitsrechnung. Vor ihnen beschäftigten sich schon andere Mathematiker wie Galileo Galilei, Luca Pacioli und Geronimo Cardano mit Glücksspielen.
Der erste bekannte mechanische Glücksspielautomat wurde im 19. Jahrhundert in Amerika erfunden: Der deutsche Auswanderer Charles August Frey brachte 1895 die Liberty Bell auf den Markt.
Schon in der Liberty Bell waren die klassischen Walzen verbaut, auf denen Glückssymbole wie Glocken den Jackpot einbrachten. Beide Merkmale sind bis heute in Spielautomaten zu finden und nicht mehr wegzudenken.
Im Laufe der Jahre entwickelte sich das gesamte Glücksspielangebot stetig weiter: Hersteller setzten auf ein breites Spielangebot aus Innovationen, neuen Spielvarianten und Spielsymbolen sowie modernen Spielautomaten.
In den Spielautomaten wurden im Laufe der Zeit die klassischen Walzen durch Displays ersetzt. Unverändert blieben hingegen die Glückssymbole wie Glocken, Kleeblätter, Buchstaben oder die Sieben, die bis heute unverkennbar sind.
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